Wer ernannte den Brie zum "König der Käse"?
Antwort: Talleyrand
Der französische Diplomat Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord erklärte 1815 während des Wiener Kongresses den Brie zum „König der Käse“.
In die Geschichte eingegangen ist ein Gespräch zwischen dem österreichischen Kanzler, Fürst von Metternich, und dem Herzog von Talleyrand, dem Botschafter Ludwigs XVII.
Letzterer hatte die Vorzüge der französischen Gastronomie gepriesen und argumentiert, dass kein Käse so gut sei wie der Brie de Meaux.
In seiner nationalen Selbstachtung gekränkt und von den Diplomaten, die die Szene beobachteten, angestachelt, beschloss der österreichische Kanzler, dass beim nächsten Bankett jeder seinen Lieblingskäse mitbringen sollte.
Am vorgesehenen Tag warteten alle um den Tisch versammelten Diplomaten gespannt auf das Dessert. Mehr als sechzig Käsesorten waren versammelt, die mit größter Aufmerksamkeit verkostet wurden. Es folgte eine Diskussion, und die Jury, durch Metternichs eigene Stimme, erklärte den Brie zum „Fürsten der Käse und ersten der Desserts“.
Wie der Brie de Meaux aussieht
Der Brie de Meaux ist ein Weichkäse mit Rinde aus roher Kuhmilch, dessen Produktionsgebiet sich auf die Departements Seine-et-Marne, Hauts-de-Seine, Val-de-Marne, Seine-Saint-Denis, Paris, Aube, Yonne, Aisne, Loiret, Marne, Haute-Marne und Meuse erstreckt. Seinen Namen hat er von der Region Brie und der Gemeinde Meaux im Département Seine-et-Marne.
Er hat seit 1980 eine kontrollierte Ursprungsbezeichnung (AOC) und seit 1996 eine geschützte Ursprungsbezeichnung (AOP).
Er hat die Form eines flachen Zylinders mit einem Durchmesser von 36 bis 37 Zentimetern. Er wiegt zwischen 2,6 und 3,3 Kilogramm.
Der Brie de Meaux hat eine dünne, weiße Rinde, die mit roten Streifen oder Flecken durchzogen ist.
Sein cremefarbener Teig ist homogen.
Bei einer Reifezeit von 4 Wochen ist der Brie de Meaux ein viertelgereifter Käse (d. h. mindestens 25 % seiner Höhe). Er hat einen milchigen Geschmack und kann leicht salzig mit einem Hauch von Bitterkeit sein.
Zwischen 4 und 6 Wochen reift er langsam von der Rinde zum Kern hin, wobei seine Konsistenz von brüchig zu weich wechselt. Sein Aroma entwickelt sich allmählich.
Nach 6 bis 8 Wochen ist der Brie de Meaux durchgereift, seine Konsistenz ist weich; er hat ein subtiles Aroma von Sahne, Butter und Haselnuss.
